29Dez/11Off

Nickelback – Here and Now

Nickelback gehört zu den erfolgreichsten Bands unserer Zeit. Im November hatten die Kanadier ihr neustes,
das 7. Studioalbum „Here And Now“ vorgelegt.
Nach dem 2008er Platin-Album „Dark Horse“ ist „Here And Now“ der nächste Geniestreich der Männer um Frontmann Chad Kroeger, deren Diskografie 2001 beginnend mit „How You Remind me“ und dem Album-Klassiker
„All The Right Reasons“ kontinuierlich Top-Formate verzeichnet.

Mancher traut allerdings seinen Ohren nicht so recht, wenn er das neue Werk zum ersten Mal hört, zumal sich der gefällige Mainstream ziemlich festgesetzt hat und Nickelback so prima auf die Bravo-Poster passen.
Und doch wird man jetzt durch die neuen, griffigen Metallklänge wachgerüttelt.
Da ist gleich der laute Titelsong „Here And Now“ ein gutes Beispiel.

Aber keine Sorge.
Catchy Nummern á la „Holding On To Heaven“ oder das schöne „Lullaby“ sind Ohrwürmer und sichere Chartsgranaten. Und wen stört es schon, wenn mancher Ton einem bekannt vor kommt, man höre da
„Trying Not To Love You“, wenn Chad Kroeger bei „This Means War“ gleich am Anfang kämpferisch trinkfeste Zeiten anpeilt.
Das bombastische „Buttons Up“ wurde mit dem Welt-Hilfe-Schrei „When We Stand Together“ bereits als Auskopplung veröffentlicht und hat gleich diverse Top 10 bereichert.
Und derart in Hochstimmung kommt die fantastische „Midnight Queen“ ins Ohr, verdreht allen den Kopf und wird zu einem Höhepunkt von „Here And Now“.
Bei „Gotta Get Me Some“ bleibt Nickelback im Rockchick, um den Träumen gewisser Mädels dann aber in
„Kiss It Goodbye“ einen richtigen Dämpfer zu versetzen.
Die wunderbar grollende Chad Kroeger-Stimme kommt prächtig und dunkel in „Everything I Wanna Do“, das straighte Gitarrenriff wohl auch. Man kriegt es ewig nicht aus dem Ohr und mit „Don’t Ever Let It End“ endet das hochkarätige Nickelback-Potpourrie.
Mit der 40-minütigen Gesamtspielzeit präsentieren Nickelback sich selbst teilweise in hervorragender, wenn auch recht kurzer Rockattitüde.

Nickelback haben bisher weit mehr als 50 Millionen Platten verkauft.
Einer Handvoll Nickelback-Kritiker und neunmalkluger Profikritiker, die das neue Album mit spitzen Fingern im Segment „Gebrauchsrock“ ablegen, stehen 12 Millionen Facebook-Fans gegenüber.
Sie honorieren die kreative Positionssuche von Nickelback, wie sie beispielsweise deutlich wird, wenn man „Lullaby“ und das so sehr ähnliche „Trying Not To Love You“ mit „This Means War“ vergleicht.
Nickelback-Fans lieben die soliden Rocknummern und die Liebeslieder ihrer Idole abgöttisch.